Informationen zu Ess-Störungen

Bulimie

Bulimia Nervosa
  • Wiederholte Heißhungerattacken, in denen große Mengen von Nahrungsmitteln in sehr kurzer Zeit konsumiert werden (mindestens 2 Attacken pro Woche über einen Zeitraum von 3 Monaten) verbunden mit dem Gefühl, währenddessen die Kontrolle zu verlieren.
  • Im Anschluss an die Essattacken kompensatorische Maßnahmen wie selbst induziertes Erbrechen, Missbrauch von Abführmitteln, zeitweilige Hungerperioden, Gebrauch von Appetitzüglern und/oder übermäßige körperliche Betätigung, um eine Gewichtszunahme zu verhindern.

  • Krankhafte Beschäftigung mit Figur und Körpergewicht, welche einen übermäßigen Einfluss auf das Selbstwertgefühl haben.

Auch hier unterscheidet die Spezifizierung des Typus zwischen dem "purging Typ" und dem "non-purging Typ". Im Unterschied zu Anorexia nervosa mit bulimischen Verhaltensweisen ist das Gewicht nicht in den Diagnosekriterien enthalten, die Personen haben oft ein normales Gewicht.

Emotionale Faktoren, psychischer Stress, kognitive Grenzen in der Nahrungszufuhr sowie die Unzufriedenheit mit der eigenen Person werden als Auslöser der Heißhungerattacken angesehen.

Zu den Körperlichen Folgeschäden bei Bulimie zählen Entzündungen der Speiseröhre, Magenerweiterungen mit Gefahr einer Magenruptur, Störungen des Elektrolythaushaltes, Herzrhythmusstörrungen, Dehydration, Nierenschäden, chronische Heiserkeit und Halsschmerzen, Zahnschmelzerosionen. Bei ca.50% der betroffenen Personen kommt es nach einer gewissen Zeit zu morphologischen Veränderungen des Gehirns. Das Suizidrisiko ist bei Bulimia nervosa besonders hoch.

Vielfach tritt Bulimie in Kombination mit einem Missbrauch von Alkohol und Medikamenten auf. Als Ursachen sind neben Minderwertigkeitsgefühlen eine gestörte Autonomieentwicklung und Selbstunsicherheit zu nennen. Oftmals findet sich in der Anamnese sexueller Missbrauch. Die betroffenen Menschen zeigen häufig autoaggressives Verhalten und leiden unter depressiven Verstimmungen.

Meist wird versucht, die als scham- und schuldhaft erlebten Essattacken sowie die vorangehenden übertriebenen Einkäufe von Nahrungsmitteln zu verheimlichen. Dies zieht neben finanziellen Problemen auch soziale Isolation nach sich.

Quelle: Diagnostische Kriterien nach ICD 10: F 50.2 und DSM IV: 307.51

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