PRESSEMITTEILUNG
Schließung des einzigen spezifischen Beratungszentrums für Essstörungen in Sachsen – Das BEL Beratungszentrum Essstörungen Leipzig stellt seine Arbeit ein. Leipzig, 13.12.24
Mit Beginn des Jahres 2025 wird das BEL Beratungszentrum Essstörungen Leipzig seine Arbeit einstellen. Das einzige überregionale, speziell auf das Thema Ess-Störungen ausgerichtete Beratungszentrum in Sachsen fällt damit den massiven Kürzungen im Sozialhaushalt des Freistaates Sachsen zum Opfer. In der von CDU und SPD vorläufig beschlossenen Haushaltsführung, die bis zur endgültigen Verabschiedung des Doppelhaushaltes 25/26 gültig ist, wurde das BEL nicht berücksichtigt. Da eine Zwischenfinanzierung über einen so langen Zeitraum für den Träger, die SZL Suchtzentrum gGmbH nicht möglich ist, bedeutet das aktuell die Schließung des Beratungszentrums.
Das BEL ist seit seiner Entstehung 2012 zu einem unverzichtbaren Ansprechpartner für Menschen mit Essstörungen und deren Angehörigen in Sachsen geworden. Jährlich werden hier etwa 450 Menschen beraten. Das BEL trägt mit seinem niedrigschwelligen, kostenfreien Angebot dazu bei, Betroffene zu motivieren, sich frühzeitig behandeln zu lassen. Nachweislich verhindert das häufig einen tödlichen Ausgang der Erkrankung (bei Anorexie) und verringert Kosten, die durch chronische Krankheitsverläufe entstehen.
Neben individueller Beratung, in der zusammen mit den Klient:innen sinnvolle Behandlungswege stationärer und ambulanter Therapie erarbeitet werden unterstützt das Zentrum die Gründung von Selbsthilfegruppen, gestaltet Weiterbildungen für Fachkräfte, Elternabende in Schulen sowie fachliche Teamsupervisionen und gilt als einer der wichtigsten Akteure der niedrigschwelligen sächsischen Versorgungslandschaft. Als eines von sehr wenigen Angeboten repräsentiert das BEL die neuen Bundesländer im Bundesfachverband Essstörungen.
Noch im November 2024 wurde das BEL vom Ministerium als einziges alternatives ambulantes Unterstützungsangebot genannt, um dem massiven Anstieg von Essstörungen bei Kindern und Jugendlichen nach der Corona Pandemie und noch immer fehlenden ambulanten Therapieplätzen zu begegnen.
Die Trägerorganisation SZL Suchtzentrum gGmbH appelliert an das Sozialministerium und die politisch Verantwortlichen, die Finanzierung zu überdenken und alternative Finanzierungswege zu prüfen. Ohne eine zeitnahe Lösung droht der baldige Wegfall eines wichtigen Unterstützungsangebotes für psychisch vulnerable Menschen in Sachsen.
Wenn Sie persönlich das BEL finanziell unterstützen möchten, können Sie spenden unter:
SZL Suchtzentrum gGmbH
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN: DE76 3702 0500 0003 4637 01
BIC: BFSWDE33XXX
Stichwort "BEL"
Für Rückfragen steht das BEL unter 0341/25699077 oder unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zur Verfügung.
Die Geschäftsleitung des Suchtzentrums erreichen Sie unter: 0341/ 480 9287
Alle Informationen zum Projekt finden Sie unter www.bel.jetzt